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In eigener Sache

Auf dieser Seite möchten wir Ihnen als Patienten verschiedene Infos aus der Gesundheitspolitik oder anderen Bereichen, die für uns Ärzte und für Sie als Patient wichtig sind, weitergeben.


Aktuell belastet uns die prekäre Situation der niedergelassenen Ärzte und Praxen zunehmend.

Während unsere Politik sich einen Inflationsausgleich von über 3000 € genehmigt, und auch andere Berufsgruppen zum Teil deutliche Lohnsteigerungen erfahren, wird die Lage bei uns niedergelassenen Ärzten immer brenzliger. Ohne Honoraranpassungen zu erhalten, hat man uns sogar die Gelder gekürzt. Und das lesen Sie in keiner Zeitung! Das liegt daran, daß die Politik kein Interesse hat, hier ein Fass aufzumachen. Lieber wird versucht, die "Gesundheitsversorgungsnummer" mit zugekniffenen Augen einfach weiterlaufen zu lassen, in der Hoffnung, dass es irgendwie schon weiter geht.

Ein Beispiel: Uns Ärzten wurde die sog. "Neupatientenregelung" vom Gesundheitsminister gestrichen, was zu einer erheblichen Kürzung im Quartal von mehreren tausend Euro führte. Zur Erklärung: Hier konnte man budgetfrei arbeiten. Uns Hausärzten wurde die "hausärztliche Strukturpauschale" um ca. 10€ pro Fall gekürzt, das bedeutet bei 1000 Patienten im Qurtal einen Umsatzverlust von 10000 €, und das bei steigenden Kosten!

Und weiter gehts: Unserer Praxis wurde das Ultraschallbudget um ein drittel gekürzt, zuletzt auch die Akupunkturleistung um  ein drittel.
Wir würden wirklich gerne wissen, welche Berufsgruppe sich bei zunehmender Belastung das Gehalt kürzen lassen würde!

Hinzu kommen nachvollziehbare Lohnforderungen unserer Angestellten, im Gegenzug eine IT-Investitionspflicht in unseren Praxen, die sich Herr Lauterbach für uns überlegt hat. Die Softwarekosten klettern rasant in die Höhe, unsere Praxiskosten wie Energiekosten explodieren. Die Kassenärztliche Vereinigung geht nicht davon aus, dass sich unsere finanzielle Situation bessern wird.
Das hat zur Folge, dass sich viele Praxisärzte überlegen, nicht bis zur Rente zu warten, sondern früher aufzuhören, da sich die wenigen Jahre einfach nicht mehr rechnen.

Die Überalterung im niedergelassenen Bereich ist jetzt schon deutlich.
Nachfolger finden sich kaum noch.

Ärztlicher Notdienst: Ein Bereitschaftsarzt, der nachts mit seinem Auto durch den Taunus fährt, erhält einen Stundenlohn von 43€!
Dafür fährt kein Handwerker raus! Das ist der Grund, warum wir keine Notdienstärzte mehr finden.

Sie werden sagen "das hören wir doch schon seit Jahren" und irgendwie wird es für uns dann doch immer weiter gehen...
Wir glauben jedoch, daß der Kippunkt jetzt endgültig erreicht ist. Und das wird Sie als Patient treffen. Den Anfang davon erleben wir
schon jetzt in den Krankenhäusern.

Und die Politik schweigt, hat andere Interessen oder ist schlichtweg überfordert.
Die 4% Budgeterhöhung, die uns angeblich für 2024 zugesagt wurden, sind lachhaft. Wir garantieren Ihnen, das wird uns mit Sicherheit an anderer Stelle wieder weggekürzt werden.

Herr Lauterbach schreibt jetzt in seinem social media, die Budgets der Hausärzte würden fallen....
das bedeutet, entweder gibt es mehr Geld ins System, oder sie streichen dafür andere Vergütungen, senken den Punktwert, oder man nimmt es anderen Arztgruppen weg. So funktioniert das System.  Insgesamt gibt es da keinen Gewinner!

Es kommen schlimme Zeiten auf uns alle zu, da können Sie sicher sein!

Ihre Hausarztpraxis
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