In eigener Sache
Auf dieser Seite möchten wir Ihnen als Patienten verschiedene Infos aus der Gesundheitspolitik oder anderen Bereichen, die für uns Ärzte und für Sie als Patient wichtig sind, weitergeben.
Aktuelle Budgetampel:
Die Medikamentensituation verschärft sich zunehmend! Das liegt an 2 Gründen:
1. Das Ausland lacht sich tot über die deutschen gesetzlichen Krankenkassen, die ihre Budgetvorstellungen ins Ausland transportieren wollen. Die ausländischen Hersteller verkaufen ihre Medikamente teurer ins Ausland als nach Deutschland! Unser Staat ist nicht bereit, die Medikamente teurer einzukaufen!
2. Die heimische Produktion wird immer mehr reduziert, da es sich nicht mehr lohnt, hier zu produzieren. Und dafür ist die Politik sehenden Auges verantwortlich! Unsere Politiker wissen genau, worum es geht.
Ideologie zählt halt mehr...
Die Kassenärztliche Vereinigung hat uns dazu aufgerufen, aufschiebbare Untersuchungen ins nächste Quartal zu verschieben!
Aktuell belastet uns die prekäre Situation der niedergelassenen Ärzte und Praxen zunehmend.
Während unsere Politik sich einen Inflationsausgleich von über 3000 € genehmigt, und auch andere Berufsgruppen zum Teil deutliche Lohnsteigerungen erfahren, wird die Lage bei uns niedergelassenen Ärzten immer brenzliger. Zuerst hat man uns sogar die Gelder gekürzt. 2023 ging unsere Vergütung erheblich zurück. Das lesen Sie in keiner Zeitung! Das liegt daran, daß die Politik kein Interesse hat, hier ein Fass aufzumachen. Lieber wird versucht, die angespannte Situation mit zugekniffenen Augen zu akzeptieren, einfach weiterlaufen zu lassen, in der Hoffnung, dass es irgendwie schon weiter geht.
Ein Beispiel: Uns Ärzten wurde die sog. "Neupatientenregelung" vom Gesundheitsminister gestrichen, was zu einer erheblichen Kürzung im Quartal von mehreren tausend Euro führte. Zur Erklärung: Hier konnte man budgetfrei arbeiten. Uns Hausärzten wurde die "hausärztliche Strukturpauschale" um ca. 10 € pro Fall gekürzt, das bedeutet bei 1000 Patienten im Quartal einen Umsatzverlust von 10000 €, und das bei steigenden Kosten!
Und weiter gehts: Unserer Praxis wurde das Ultraschallbudget um ein drittel gekürzt, zuletzt auch die Akupunkturleistungen um ein drittel.
Wir würden wirklich gerne wissen, welche Berufsgruppe sich bei zunehmender Belastung in der heutigen Zeit das Gehalt kürzen lassen würde!
Hinzu kommen nachvollziehbare Lohnforderungen unserer Angestellten, eine IT-Investitionspflicht in unseren Praxen, die sich Herr Lauterbach für uns überlegt hat. Die Softwarekosten klettern rasant in die Höhe, unsere Praxiskosten, wie Energiekosten explodieren. Die Kassenärztliche Vereinigung geht auf Nachfrage nicht davon aus, dass sich unsere finanzielle Situation in der nächsten Zeit bessern wird.
Das hat zur Folge, dass sich viele Praxisärzte überlegen, nicht auf die Rente zu warten, sondern früher aufzuhören, da sich die wenigen Jahre einfach nicht mehr rechnen.
Die Überalterung im niedergelassenen Bereich ist jetzt schon deutlich, 40% der Ärzte im niedergelassenen Bereich sind älter als 60.
Nachfolger finden sich kaum noch.
Die mangelnde zeitnahe Vergabe von Facharzt Terminen müssen wir Hausärzte ebenfalls auffangen.
In der Regel sieht das bei und Hausärzten folgender maßen aus, daß im Quartal die wesentlichen Budgets nach 8 Wochen aufgebraucht sind, und wir bei Patienten, die in dem Quartal bereits in unserer Praxis waren, nichts mehr abrechnen können. Vergütung gibt es nur noch für Patienten, die erstmalig in die Praxis kommen.
Die Verwaltung nimmt immer mehr zu. Wir benötigen ungefähr pro Tag eine Angestellte, die sich nur mit unsinnigen und umständlichen Verwaltungsaufgaben beschäftigt. Und es wird immer schlimmer.
Ärztlicher Notdienst: Ein Bereitschaftsarzt, der nachts mit seinem Auto durch den Taunus fährt und Hausbesuche erledigt, erhält einen Stundenlohn von 43€!
Dafür bekommt man keinen Handwerker ins Haus! Das ist der Grund, warum wir keine Notdienstärzte mehr finden.
Sie werden sagen "das hören wir doch schon seit Jahren" und irgendwie wird es für uns dann doch immer weiter gehen...
Wir glauben jedoch, daß der Kippunkt jetzt endgültig erreicht ist. Und das wird Sie als Patient treffen. Den Anfang davon erleben wir schon jetzt in den Krankenhäusern.
Die Kassenärztliche Vereinigung teilte uns mit, man hätte für uns Niedergelassene einen "Not-Vergütungsplan erstellt, es wäre kein Geld mehr da. Da bleibt für Arztpraxen nur die Möglichkeit, die Sprechzeiten zu reduzieren um zu sparen.
Und die Politik schweigt, hat andere Interessen oder ist schlichtweg überfordert.
Die 4% Budgeterhöhung, die uns angeblich für 2024 zugesagt wurden, sind lachhaft, sie gleichen gerade einmal die vorherigen Kürzungen aus den Vorjahren aus.
Herr Lauterbach schreibt jetzt in seinem Social Media, die Budgets der Hausärzte würden fallen....
das bedeutet, entweder kommt mehr Geld ins System, oder sie streichen uns dafür andere Vergütungen, senken den Punktwert, oder man nimmt Geld anderen Arztgruppen weg. So funktioniert das System. Insgesamt gibt es da keinen Gewinner! Die angekündigten fallenden Budgetgrenzen werden an Forderungen gekoppelt werden, die eine Mehrbelastung für uns Praxen bedeuten werden. So geistert die Idee umher, wir sollten im Gegenzug Samstags die Praxen geöffnet halten. Angebliche finanzielle Anreize nur gegen mehr Leistung...
Es kommen unangenehme Zeiten auf die Medizin zu, da können Sie sicher sein!
Ihre Hausarztpraxis